Entwicklung der Wasserpreise in Deutschland

Sehr häufig hört man die Aussage, dass Wasser sparen ja wenig Sinn mache. Dadurch würden die Preise für Wasser und Abwasser sehr stark steigen. Denn die Versorger hätten wesentlich größeren Aufwand zu betreiben.
Am Ende würde der Verbraucher also gar kein Geld sparen.

Diese Aussage stimmt zwar zum Teil, doch häufig wird diesem Argument eine zu starke Wirkung zugeschrieben. Aus diesem Grund haben wir uns einmal angeschaut, wie sich die Wasserpreise in den letzten Jahren im Schnitt in ganz Deutschland entwickelt haben.
Hier zuerst die Preisentwicklung beim Trinkwasser. Dargestellt ist jeweils die Preissteigerung im Vergleich zum Vorjahr.

Preissteigerungsraten für Trinkwasser in Deutschland

Und in dieser Grafik ist die Entwicklung der Abwasserpreise in Deutschland zu sehen:

Preissteigerungsraten für Abwasser in Deutschland

Entwicklung des Wasserpreises im Vergleich zur Inflation:

Wenn wir uns die Zahlen nun über 10 Jahre anschauen und einen Mittelwert bilden, so gab es beim Trinkwasser in den letzten Zehn Jahren eine jährliche Preissteigerung von 1,27%, beim Abwasser ergibt sich im gleichen Zeitraum eine Preissteigerung von 1,61%. Das hört sich jetzt erst einmal viel an und scheint die These zu stärken, dass sinkender Verbrauch zu höheren Preisen pro Kubikmeter führt.
Wenn wir diese Zahlen jedoch mit der allgemeinen Inflationsrate der letzten zehn Jahr vergleichen (2002 bis 2011), dann relativiert sich die Preissteigerung des Wassers schon deutlich. Denn die Inflationsrate der letzten zehn Jahre lag bei rund 1,60%.

Übrigens ist der Wasserverbrauch in Deutschland auch in den letzten Jahren weiter gesunken. Aktuell verbrauchen wir rund 121 Liter pro Kopf und Tag der wertvollen Ressource.