Fakten zur Stromerzeugung und zum Verbrauch in Deutschland

Entgegen dem Gesamtenergieverbrauch steigt in Deutschland der Stromverbrauch kontinuierlich an. Wir werden immer abhängiger von neuen Technologien (z.B. Computer, Internet), welche ausschließlich mit Strom betrieben werden. Ohne die massiven Verbesserungen in der Energieeffizienz elektrischer Geräte wäre der Anstieg unseres Stromverbrauchs noch erheblich größer, als in der folgenden Grafik dargestellt.

Entwicklung von Primärenergieverbrauch, Bruttostromverbrauch und Bruttostromerzeugung in Deutschland

Wie sich der Energieverbrauch in deutschen Haushalten zusammensetzt, sehen Sie hier:

Aufteilung des Stromverbrauchs in deutschen Haushalten 2010

Mehr als die Hälfte des verbrauchten Haushaltsstroms wird für Wärme beansprucht.
Davon machen Kochen, Bügeln, Wäsche trocknen und Warmwasseraufbereitung (Prozesswärme) über ein Viertel des insgesamt verbrauchten Stroms aus. Der zweitgrößte Posten wird für Prozesskälte verbraucht, der Betrieb von Kühl- und Gefriergeräten ist für rund einem Fünftel unserer Stromrechnung verantwortlich.
Insgesamt verbrauchen aber die Haushalte nur etwa 27 % des gesamten Stromes in Deutschland. Am meisten verbraucht die Industrie mit 43 %. Der Handel/Dienstleistungssektor verbraucht etwa 26 %. Relativ wenig Strom wird mit 3 % im Verkehr verbraucht.

 

Gibt es Alternativen zu Strom?

In einigen Bereichen können wir Verbraucher Strom durch andere Energieträger ersetzen. So können wir zum Beispiel beim Kochen und Backen auf Gas umstellen oder Heizungen mit anderen Energieträgern betreiben. Allerdings ist Strom aus vielen Bereichen unseres täglichen Lebens nicht wegzudenken. Aus diesem Grund sind wir alle gut beraten, mit der Energieform Strom möglichst effizient umzugehen und sie nicht leichtsinnig zu vergeuden. Vielleicht wird es jedoch in Zukunft möglich sein, die Umwandlungsverluste bei der Herstellung von Strom aus konventionellen Energieträgern zu verringern und somit die Produktion von Strom effizienter zu gestalten.

Struktur der Stromerzeugung in Deutschland

Der Großteil des deutschen Stroms wird immer noch von Kohle-, Kern- und Erdgaskraftwerken erzeugt. Allerdings verdeutlicht die folgende Grafik, dass sich etwas tut und der Anteil der konventionell erzeugten Energie zugunsten der regenerativen Energien abnimmt.

Bruttostromerzeugung in Deutschland nach Energieträgern 1990 bis 2012

Allerdings gibt es in den einzelnen Bundesländern große Unterschiede in der Zusammensetzung des jeweiligen Strommix. So wurde 2009 in Schleswig-Holstein über die Hälfte des Stromes (52%) durch Kernkraftwerke erzeugt. Der Rest teilte sich hauptsächlich auf Steinkohle (16%) und erneuerbare Energien (29%) auf. Bei diesen hatte die Windkraft eine herausragende Stellung. In Sachsen dagegen wurden 80% des Stromes durch Braunkohlekraftwerke erzeugt. Regenerative Energien und Gas machten hier jeweils 9% aus, wobei innerhalb der regenerativen Energien Wasserkraft die Hauptenergiequelle war.

Die genaue Aufteilung auf die verschiedenen Ernergieträger in Deutschland im Jahr 2012 können sie der folgenden Grafik entnehmen.

 

Bruttostromerzeugung in Deutschland nach Energieträgern 2012