Die Heizungspumpe: Ratgeber zur Umrüstung

Heizungspumpen machen in Ein- und Zweifamilienhäusern häufig einen hohen Anteil am Stromverbrauch aus. Insbesondere Modelle, die älter als das Baujahr 2007 sind, verbrauchen häufig unnötig viel Strom und treiben so die Kosten für den Betrieb in die Höhe. Oft betragen die Kosten für den Betrieb 100 bis 200 € pro Jahr.
Bei unseren Beratungen kommt es häufig vor, dass Hausbesitzer meinen, die Pumpe wäre noch nicht so alt und daher noch gut. Das mag auch stimmen. Für den Verbrauch gilt dies jedoch häufig leider nicht. Der Großteil der deutschen Heizungsanlagen ist schon älter als 15 Jahre. Dies gilt dann häufig auch für die installierten Heizungspumpen.

Altersstruktur von Öl- und Gasheizungen in Deutschland 2012

Hier erfahren Sie, wie Sie ermitteln können, ob Sie Ihre Heizungspumpe tauschen sollten oder nicht:

 Wie ermittle ich, wieviel meine Heizungspumpe verbraucht?

Zuerst müssen Sie dazu ein paar Kennzahlen aufnehmen.
Wenn Sie sich Ihre Heizungspumpe anschauen, ist auf dieser in der Regel vermerkt, welche Leistung die Pumpe aufweist. Dies ist auf der Stirnseite der Pumpe vermerkt. Häufig sind dabei verschiedene Werte angegeben. Viele Pumpen lassen sich in verschiedenen Stufen (i.d.R. 2-4) betreiben.

 Hier ein Beispielbild einer Heizungspumpe, die in Stufen geregelt werden kann:

Zusätzlich ist es gut, wenn Sie wissen, wie viele Tage im Jahr die Pumpe arbeitet und ob Sie nachts zu gewissen Zeiten nicht arbeitet. Wofür Sie diese Werte benötigen, erläutern wir etwas später.

Wie groß ist das Einsparpotential?

Während etwas ältere Heizungspumpen für Ein- und Zweifamilienhäuser häufig zwischen 50 und 100 Watt Leistung aufnehmen, verbrauchen moderne Heizungspumpen nur noch ca. 70 % des Stromes der alten Modelle. Laut Umweltbundesamt könnten durch den Einsatz sparsamerer Heizungsumwälzpumpen bis zu 4 TWh Strom pro Jahr eingespart werden. Nähere Infos dazu gibt es in diesem Dokument:  http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3794.pdf

Gibt es ein Energielabel für Heizungspumpen?

Für Heizungspumpen gibt es kein Energielabel, das von der EU vorgeschrieben und entwickelt wurde. Die Pumpenhersteller haben jedoch eine freiwillige Kennzeichnung umgesetzt, die an das normale Effizienzlabel angelehnt ist. Die Energieeffizienzklasse A ist dabei die sparsamste Kategorie. Hier ein Bild des Labels:

Unabhängig davon wird jedoch ab 2013 eine EU-Verordnung umgesetzt, die dafür sorgt, dass zukünftig nur noch sparsame Heizungsumwälzpumpen auf den Markt kommen. Diese müssen dann strenge Effizienzrichtlinien erfüllen.
Die Verordnung wird verschiedene Arten von Umwälzpumpen betreffen:

  • Heizungsumwälzpumpen
  • Trinkwasserzirkulationspumpen
  • Umwälzpumpen in Solaranlagen
  • Sole-Umwälzpumpen für Geothermie
  • Umwälzpumpen für Klimaanlagen

Im ersten Schritt sind von der Richtline nur externe Heizungsumwälzpumpen und Trinkwasserzirkulationspumpen betroffen. Anschließend folgen bis 2020 auch integrierte Umwälzpumpen.

Wie schnell amortisiert sich der Einbau einer hocheffizienten Heizungspumpe?

Der Einbau einer neuen externen Pumpe kostet häufig zwischen 250 und 400 €. Darin enthalten sind:

  • Material- und Pumpenkosten
  • Montagelohn
  • Mehrwertsteuer

Je nach Einsparpotential und Betriebszeiten werden diese Kosten häufig bereits in 3 bis 5 Jahren Betriebszeit wieder eingespart.

Worauf ist beim Einbau einer Hocheffizienzpumpe zu achten?

Der Einbau einer solchen Umwälzpumpe sollte von einem Heizungsfachmann durchgeführt werden. Auch vor dem Kauf einer solchen Pumpe raten wir dazu, dies mit dem Heizungsmonteur abzustimmen. Leider erleben wir bei vielen Beratungen in Privathaushalten, dass ein Großteil der Heizungsmonteure nicht aktiv zu diesem Thema aufklärt und berät. Scheuen Sie sich daher nicht, Ihren Heizungsmonteur direkt auf den Einbau einer effizienten Pumpe anzusprechen.

Übrigens ist der Einbau häufig schnell gemacht und stellt nicht viel Aufwand dar. Auch entsteht nicht viel Schmutz. Alles also keine Gründe, den Umbau auf die lange Bank zu schieben.

Gibt es Förderungen/Fördermittel für den Einbau einer hocheffizienten Heizungspumpe?

Ursprünglich gab es über die KfW eine Förderung allein für den Einbau einer Hocheffizienzpumpe. Dies hat sich leider geändert. Dennoch wird der Einbau solcher Pumpen nach wie vor gefördert, allerdings nur im Zusammenspiel mit einem hydraulischen Abgleich. Dieser macht jedoch in vielen Bereichen Sinn, da dadurch große Mengen an Heizenergie eingespart werden kann.

Wie bekomme ich weitere Informationen zu diesem Thema?

Eine sehr gute Übersicht über das Thema bietet die Internetseite www.sparpumpe.de . Auf dieser können Sie unter anderem mit Hilfe eines Pumpenratgebers für Ihre Belange genau ermitteln, ob ein Austausch der Heizungspumpe bei Ihnen Sinn macht. Unter anderem benötigen Sie dafür auch die Heiztage pro Jahr und die Zeiten, zu denen Ihre Heizungsanlage pro Tag arbeitet.

Kann man alle Heizungspumpen einfach austauschen?

Dies ist leider nur bedingt möglich. Bei Pumpen, die extern der Heizung verbaut sind, ist dies in der Regel problemlos möglich. Anders sieht es z.B. bei Gasthermen aus, in die Heizungspumpen integriert sind. Hier können häufig keine anderen Pumpenmodelle eingebaut werden, ohne dass die gesamte Heizung die Zulassung laut Gasgeräterichtlinie verliert. Beim Kauf von Gasthermen mit eingebauter Pumpe sollte daher besonders dringend darauf geachtet werden, dass diese schon drehzahlgeregelte Heizungspumpen mit elektronisch kommutiertem Permanentmagnetmotor(EC-Motor) enthalten. Nur diese erreichen die zukünftigen Effizienzwerte und sind heute in der Energieeffizienzklasse A zu finden.

Was ist der Unterschied zwischen einer Zirkulationspumpe und einer Heizungspumpe?

Die Heizungspumpe, auch Umwälzpumpe sorgt dafür, dass heißes Wasser die Heizkörper oder die Fußbodenheizung durchströmt. Eine Zirkulationspumpe ist dafür zuständig, dass heißes Wasser (Trinkwasser) möglichst schnell an den Wasserabnahmestellen zur Verfügung steht und der Wasserhahn nich erst eine Minute laufen muss, bis warmes Wasser ankommt.

Welche Modelle können wir empfehlen?

Grundsätzlich haben wir gute Erfahrungen mit den Modellen von Wilo und Grundfos machen können. Daher haben wir uns erlaubt, folgend drei Pumpen zu empfehlen. Bitte prüfen Sie jedoch vorher, ob diese Pumpen für Ihren Anwendungszweck passen.

 

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