Spülmaschinen sind sparsamer als die Handwäsche

Rund 50 % der deutschen Haushalte besitzen eine Geschirrspülmaschine. Immer mehr Menschen entscheiden sich,  zukünftig abwaschen zu lassen, anstatt Spülfinger zu bekommen. Damit kommt ein weiterer Stromverbraucher in den Haushalt, bei dessen Anschaffung die Weichen für den zukünftigen Energie- und Wasserverbrauch gestellt werden. Hier zeigen wir Ihnen worauf Sie beim Kauf einer neuen Maschine achten sollten und wie sie die Maschinen im Betrieb optimal nutzen, um Geld, Energie und Emissionen zu sparen.

Einsparmöglichkeiten beim Spülen:

Der Einkauf entscheidet über die Folgekosten

Das EU-Energielabel für Spülmaschinen hat sich seit der Einführung verändert. 2007 waren über 90% der vertriebenen Neugeräte in Deutschland in die Effizienz-Klasse A eingeteilt, also in die beste Klasse. Inzwischen gibt es die Klasse A+++, die rund 30% weniger Strom verbraucht als ein Gerät der Klasse A. Effiziente Geräte verbrauchen heute rund 0,8 kWh und haben einen Wasserverbrauch von etwa 10 l pro Spülgang. Diese Werte sind allerdings auf dem neuen Label nicht pro Spülgang, sondern pro Jahr bei 280 Spülzyklen angegeben.
Vergessen Sie nicht, auch die Trockenwirkung und die Geräuschentwicklung der Maschinen miteinander zu vergleichen, die ebenfalls auf dem Label angegeben ist. Die früher noch angegebene Reinigungswirkung ist in der neuen Einteilung entfallen, da die Anforderungen der Klasse A als Mindestanforderung für alle neuen Geräte festgelegt wurde.
Das Fassungsvermögen der Maschinen wird in Maßgedecken auf dem Label angegeben. Zu einem Maßgedeckt gehören 1 Essteller, 1 Suppenteller, 1 Dessertteller, 1 Untertasse, 1 Tasse, 1 Glas und 5 Besteckteile. 60 cm breite Geschirrspüler bieten meist Platz für 12 bis 14 Maßgedecke.
Zusätzlich zu der angegebenen Anzahl an Maßgedecken passen in die Maschine 1 ovale Platte, 4 Teile Servierbesteck und 2 Servierschüsseln, bei Maschinen mit einen Fassungsvermögen von 7 oder mehr Maßgedecken sogar 3 Servierschüsseln.

Warmwasser senkt den Energieverbrauch

Geschirrspüler können häufig direkt mit der Warmwasserleitung verbunden werden. Das spart Strom und ist sinnvoll, wenn die Warmwasseraufbereitung energieeffizient erfolgt. Moderne Gas- oder Ölheizungen, sowie Solarwärme und Fernwärme erfüllen häufig dieses Kriterium. Wichtig ist jedoch, dass die Zuleitung nicht zu lang ist und beim Anschluss auch gut isoliert wird. Nähere Informationen dazu erhalten Sie von Ihrem Elektrofachhändler.

Sparsamer als die Hand

Moderne Spülmaschinen sind deutlich sparsamer als ein geübter Handabwäscher. Würde man die Menge Geschirr per Hand abspülen, die eine vollbeladene Spülmaschine fasst, würde man etwa doppelt so viel Energie verbrauchen, da wesentlich mehr warmes Wasser benötigt wird.
Allerdings sollte die Spülmaschine immer mit dem Energiespar- oder Umweltprogramm betrieben werden. Es trägt häufig die Bezeichnung ECO, Spar, Intelligent o.ä.. Das Programm spült meist bei 50°C und das reicht völlig aus, damit das Geschirr strahlend sauber wird. In anderen Spülprogrammen sind die Verbrauchswerte für Strom deutlich erhöht, während meist etwas weniger Wasser verbraucht wird. Das Energiesparprogramm dauert zwar länger, spart aber viel Energie ein: gut für den Geldbeutel, gut für das Klima.

Teilladung sind unwirtschaftlich

Wenn möglich sollte die Maschine nur in Betrieb genommen werden, wenn sie wirklich gefüllt ist. Müssen Sie jedoch die Maschine im halbvollen Zustand nutzen, so empfiehlt es sich, das Energiesparprogramm zu verwenden.
Es gibt zwar auch Automatikprogramme, die nach Schmutzmenge dosieren, wie die Stiftung Warentest jedoch ermittelt hat, benötigten die Automatikprogramme stets mehr Strom und Wasser als das Energiesparprogramm - auch bei geringerer Verschmutzung und Teilbeladung. Glas- und Kurzprogramme bei noch niedrigeren Temperaturen bilden die einzige sinnvolle Alternative zum Energiesparprogramm. Aber nur, wenn das Geschirr nicht stark verschmutzt ist.

Vorspülen häufig nicht nötig

Das Vorspülen unter dem laufenden Wasserhahn ist bei modernen Maschinen nicht mehr notwendig. Es erhöht lediglich den Wasserverbrauch. Denken Sie auch daran, dass Sie die Siebkombination in Ihrem Geschirrspüler regelmäßig reinigen.

Stand-by-Verbrauch vermeiden

Viele moderne Geschirrspülmaschinen verfügen über eine Zeitvorwahl. Diese Funktion verursacht bei Gebrauch unter Umständen eine lange Stand-by-Phase, in der die Maschine Strom verbraucht. Prüfen Sie, ob Sie diese Wartestellung wirklich benötigen. So vermeiden Sie unnötigen Energieverbrauch. Nach Ablauf des Programms schalten Sie Ihren Geschirrspüler am besten gleich ab. Das schont Ihr Gerät und Ihr Portemonnaie.

Chemie begrenzen

Noch ein Tipp zum richtigen Einsatz von Reiniger und Salz: dosieren Sie gemäß Ihrer Wasserhärte. Wenn Sie den Härtegrad Ihres Wassers nicht kennen, dann fragen Sie bei Ihrem zuständigen Wasserversorgungsunternehmen nach. Nur so erzielen Sie befriedigende Reinigungsergebnisse mit geringem Energieaufwand.