Die Passivhaus-Heizung

Wie der Name bereits sagt, wird das Passivhaus passiv beheizt. Durch die luftdichte Hülle kann die abgegebene Wärme von Bewohnern und Geräten, wie Fernseher, Kühlschrank, Computer, Staubsauger etc. nicht entweichen. Einen großen Einfluss auf die Wärme im Passivhaus hat damit auch das Verhalten der Nutzer. Wird viel gekocht und gebacken und werden gerne Kerzen entzündet, fallen die Wärmegewinne deutlich höher aus, als in einem Haushalt, in dem die Bewohner den ganzen Tag außer Haus sind und auswärts essen. Weiterer wesentlicher Faktor sind die solaren Wärmegewinne über die Fenster, weshalb Passivhäuser nach Süden ausgerichtet und die Fensterflächen möglichst unverschattet sein sollen.

Heizen mit der Lüftungsanlage

Durch die internen und solaren Wärmegewinne, verbunden mit der Rückgewinnung der Wärme aus der Abluft, ist der Heizwärmebedarf so niedrig, dass eine herkömmliche Heizung im Passivhaus nicht notwendig ist. Die Wärmeverteilung kann ausschließlich über die Lüftungsanlage erfolgen. Von März bis Ende November sollte das Passivhaus eigentlich ohne Ergänzungsheizung auskommen. Um den zusätzlichen Wärmebedarf im Winter zu decken, kommen verschiedene Möglichkeiten zum Einsatz:

Das Nachheizregister

Über einen Wärmetauscher wird die Zuluft mit heißem Wasser aus dem Pufferspeicher, Warmwasserspeicher oder der Nah-/Fernwärme erwärmt. Das Nachheizregister kann auch elektrisch über einen Heizstab direkt die Luft anwärmen.

Das Wärmepumpenkompaktgerät

Bewährt hat sich das platzsparende Wärmepumpenkompaktgerät. Es vereinigt die Lüftungsanlage mit einer Kleinstwärmepumpe zur Restheizung und Brauchwassererwärmung. Genutzt werden dabei die noch etwa 10 Prozent Restwärme aus der Abluft. Die Kleinstwärmepumpe nutzt diese Restenergie und führt sie dem Puffer- oder Warmwasserspeicher zu. Sie kann auch mit einer Solarthermieanlage kombiniert werden. Mit der Wärme des Pufferspeichers wird sowohl das Brauchwasser, als auch bei Bedarf die Zuluft erwärmt.

Biomasseheizung im Passivhaus - der Pelletofen

Auch die Integration eines Kaminofens ist im Passivhaus als Heizung möglich. Gerade für Skeptiker, die sich nicht nur auf die Luftheizung verlassen wollen, ist ein mit nachwachsenden Rohstoffen befeuerter Pelletofen eine Alternative. Er gibt nur einen kleinen Teil der Wärme in den Raum direkt ab. Etwa 80 bis 90 Prozent der Wärme werden in den Pufferspeicher eingespeist und stehen dann nicht nur für Warmwasser, sondern auch für einzelne Heizflächen oder die Fußbodenheizung zur Verfügung. Allerdings ist dringend darauf zu achten, dass er raumluftunabhängig betrieben wird. In Ergänzung mit einer Solarthermieanlage wird der Primärenergiebedarf – einer der wesentlichen Kriterien für eine hohe Förderung – erheblich gesenkt.

Ebenfalls geeignet ist ein Gasbrennwertkessel oder die Nutzung von Fernwärme. In beiden Fällen ist aber ein zusätzlicher Anschluss an eine Energieversorgung notwendig.