Tipps zum Leben im Passivhaus

Das Passivhaus punktet durch seinen niedrigen Heizwärmebedarf. Die 15 kWh pro m² und Jahr sind aber ein errechneter Wert, der auf Grund der Bauweise und Technik erreichbar ist. Einen wesentlichen Einfluss auf den Energieverbrauch haben die Bewohner und Nutzer des Hauses. Bereits eine dauerhaft höhere Raumtemperatur verursacht auch hier einen höheren Verbrauch. Außerdem gibt es einige Regeln, die unbedingt eingehalten werden sollten, um die Vorzüge dieser Bauweise auch dauerhaft zu erhalten.

Keine Löcher in den Außenwänden

Die durchgängige Wärmedämmung und Luftdichtigkeit ist ein absolutes Muss. Deshalb sollten möglichst keine Löcher in die Innenseiten der Außenwände gebohrt werden. Sind dennoch Verletzungen durch Nägel, Dübel oder Schrauben entstanden, sollten Sie diese nach dem Entfernen sorgfältig mit Fugenmörtel ausspachteln.

Sonneneinstrahlung zulassen

Die Fenster im Passivhaus sind hoch wärmegedämmt und wichtig für die Nutzung der Sonnenenergie. Die eintretende Sonnenstrahlung wird im Raum zu Wärmestrahlung und ist somit ein bedeutender Teil der Heizung. Im Winter ist es deshalb wichtig, besonders auf der Südseite, die Fenster tagsüber nicht durch Vorhänge, Jalousien oder Läden zu verschatten. Nutzen Sie möglichst die volle Einstrahlung zum Erwärmen der Räume. 

Im Sommer hilft eine bewusste Verschattung, möglichst bereits außerhalb des Fensters, um die Hitze draußen zu lassen. Fensterläden, Außenjalousien, Markisen, Sonnensegel etc. sind hier besonders sinnvoll.

Die Fenster bleiben zu

Das Öffnen der Fenster während der kalten Jahreszeit ist natürlich möglich, sollte aber auf Ausnahmen begrenzt sein. Die Frischluftzufuhr wird über die Lüftungsanlage geregelt, deshalb können die Fenster von Anfang November bis Ende März normalerweise geschlossen bleiben. Bei ständig gekippten Fenstern geht zu viel Energie verloren. Auch Türen sollten Sie nicht offen stehen lassen.

Was gut ist gegen Kälte, ist auch gut gegen Hitze

Im Sommer kann, wie in allen Häusern, durch Fensteröffnen und über Kippstellung gelüftet werden. Bei Hitze ist es günstiger, nachts und morgens ausgiebig zu lüften und tagsüber die Fenster geschlossen zu halten. Die Lüftungsanlage dabei tagsüber auf Sommerlüftung betreiben, während nachts auch mit einer erhöhten Luftwechselrate (Stoßlüftung), zusätzlich zum geöffneten Fenster, verstärkt kühle Nachtluft in die Wohnräume befördert werden kann. Dies dann aber, ohne den Wärmetauscher zu durchströmen!

Freier Weg für frische Luft

Die Lüftungsanlage sorgt für ein angenehmes Raumklima. Damit die Luft frei eintreten kann, dürfen die Auslassöffnungen nicht zugestellt oder zugeklebt werden. Die Einstellungen der Zu- und Abluftöffnungen sind genau eingemessen und sollten nicht verändert werden. Die frische Luft tritt in den Wohn- und Schlafräumen ein und wird in den belasteten Räumen wie Küche, Toilette und Badezimmer abgesaugt. Für einen freien Luftdurchlass innerhalb der Räume müssen die vorgesehenen Überströmöffnungen in den Türen, Türrahmen oder Wänden frei bleiben und sollten nicht zugestellt oder verhängt werden. 

Zur regelmäßigen Wartung gehört das Wechseln der Filter 2-4 mal pro Jahr und das Reinigen der Abluftöffnungen von Staub.

Die Ergänzungsheizung

Eigentlich sollte das Passivhaus von März bis Ende November ohne Ergänzungsheizung auskommen. Sie sollte deshalb erst dann zugeschaltet werden, wenn es wirklich zu kühl in der Wohnung wird. Da die Heizung über die Luft sehr träge ist, sollte sie auch bei längerer Abwesenheit im Winter nicht ausgeschaltet werden.

Diese und weitere Tipps finden Sie Opens external link in new windowhier