Nullenergiehaus

Klimafreundliches und energieeffizientes Wohnen im Nullenergiehaus

Ein Gebäude wird als Nullenergiehaus bezeichnet, wenn seine Jahresenergiebilanz ausgeglichen ist, also die verbrauchte Energiemenge der selbst erzeugten Energiemenge (beispielsweise durch Solarthermie) entspricht. Bisher gibt es jedoch noch keine allgemeingültige Definition eines Gebäudestandards für Nullenergiehäuser. Eine andere Variante stellt das Opens internal link in current windowPlusenergiehaus dar, bei dem die Primärenergiebilanz sogar positiv ist und somit mehr Energie erzeugt wird, als das Haus verbraucht. 

Komponenten eines Nullenergiehauses

Wichtige Komponenten eines Nullenergiehauses sind eine hervorragend gedämmte Gebäudehülle, die Fenster und Türen mit einschließt, eine luftdichte Bauweise sowie Wärmebrückenfreiheit. Zudem sorgt eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung für einen geringen Nachheizbedarf beziehungsweise ersetzt diesen. Wichtig ist darüber hinaus ein günstiges A/V-Verhältnis, das bei Gebäuden als wichtige Kenngröße für die Kompaktheit angesetzt wird und Aussagen über den Heizenergiebedarf zulässt. Bei der Berechnung des A/V-Verhältnisses wird der Quotient aus den Flächen (Wände, Fenster, Dach), die Wärme an die Umwelt abgeben und dem beheizten Gebäudevolumen ermittelt. Kleinere Häuser erreichen deshalb leichter eine ausgeglichene Energiebilanz als mehrstöckige Gebäude.

In der Praxis basiert ein Nullenergiehaus häufig auf der Bauweise eines Passivhauses, wobei sich „Passiv“ auf die (passive) Energieerzeugung durch die Nutzung von Sonnenenergie und Abwärme bezieht. Im Nullenergiehaus werden nicht nur diese passiven Energiegewinne genutzt, sondern zudem Energie aus erneuerbaren Energiequellen wie beispielsweise Solarthermie erzeugt, so dass sich rechnerisch eine ausgeglichene Jahresenergiebilanz ergibt. Auf diese Weise kann auch eine weniger gut gedämmte Gebäudehülle beispielsweise mit Pelletanlagen, Wärmepumpentechnik oder insbesondere einer großen Photovoltaikanlage ausgeglichen werden, um den höheren Energiebedarf zu decken, so dass ein Nullenergiehaus nicht prinzipiell den Standard eines Passivhauses erreichen muss. Auch die Gewinnung des verbleibenden Energiebedarfs kann aus Photovoltaik und Solarthermie gespeist werden. 

Energiebilanzierung des Nullenergiehauses 

Trotz der ausgeglichen Jahresenergiebilanz sind Nullenergiehäuser meist nicht energieautark. Um vollständig unabhängig von äußeren Energiesystemen zu sein, sind große Speichermedien erforderlich wie beispielsweise Solarspeicher oder Batterien, deren Einsatz jedoch mit einer umfangreichen technischen Ausrüstung und großem Aufwand verbunden ist. Eine Alternative zum Nullenergiehaus stellt das Plusenergiehaus dar, das zwar meist auch nicht vollständig energieautark ist, jedoch mehr Energie produziert als es verbraucht. 

Die Bilanzierung der Energie von Nullenergiehäusern wird in der Praxis unterschiedlich gehandhabt wie das Beispiel Haushaltsstrom zeigt: Obwohl der Stromverbrauch für Licht und Geräte einen wichtigen Einfluss auf die verbrauchte Energiemenge hat, wird er häufig nicht einbezogen.