Besonders kostengünstige und effiziente Energiesparmaßnahmen
Eine komplette energetische Sanierung kostet viel Geld. Selbst bei Ausnutzung aller bestehenden Förderungen ist es nicht für jedermann möglich das erforderliche Kapital selbst aufzubringen oder bei der Bank aufzunehmen.
Es gibt aber einige Maßnahmen, die sehr effizient und kostengünstig sind und deshalb besonders empfehlenswert.
Hocheffiziente Dämmtipps
Bevor Sie sich mit der Dämmung der Fassade und dem Austausch der Fenster beschäftigen, sollten Sie diese Maßnahmen durchführen oder beauftragen:
Dämmung der Rollladenkästen
Alte Rollladenkästen sind meist nicht oder nur ungenügend gedämmt. Damit sind sie die Schwachpunkte in der Fassade und stellen eine große Wärmebrücke dar. Zusätzlich zu den Energieverlusten treten Zuglufterscheinungen auf, die den Wohnkomfort schmälern.
Eine nachträgliche Dämmung der Rollladenkästen ist gut in Eigenleistung auszuführen. Da nicht viel Platz vorhanden ist, verwenden Sie am Besten hoch dämmende Phenolharz- oder Polyisocyanurat (PIR)- Platten. Für ein gutes Ergebnis achten Sie auf die Abdichtung von Fugen und Stößen, beispielsweise mit dauerelastischem Acryl. Im Handel gibt es auch vorgefertigte Dämmsysteme. Bei Eigenleistung amortisieren sich die Kosten in etwa einem Jahr.
Dämmung der obersten Geschossdecke
Diese Maßnahme ist so effizient, dass sie verpflichtend in die Energieeinsparverordnung aufgenommen wurde. Sie sieht eine Mindeststärke von 16 cm vor, allerdings lohnt sich hier eine höhere Dämmstärke, da die Kosten für die Handwerker ohnehin anfallen und die Mehrkosten für das Dämmmaterial nicht so gravierend steigen.
Nicht vergessen werden sollte die Dachbodenluke, die nach der Dämmung das schwächste Bauteil in der Decke ist. Je nach Ausführungsart, Stärke, Material, ob begehbar oder nicht, amortisiert sich die Dachbodendämmung innerhalb von 1-4 Jahren.
Bei einer Holzbalkendecke mit Hohlraum ist eine Einblasdämmung das Mittel der Wahl.
Dämmung der Heizungsrohre im unbeheizten Keller
Ebenfalls viel Energie geht über nicht oder schlecht gedämmte Heizungsrohre, Armaturen und Warmwasserleitungen in unbeheizten Kellern verloren. Laut der Energieeinsparverordnung sollten diese bereits seit 2007 gedämmt sein, allerdings gelten diese Regelungen häufig nicht für Ein-und Zweifamilienhäuser.
Als Faustzahl gilt: der Innendurchmesser der Rohre entspricht der Dicke der Dämmung.
Auch hier gibt es für die entsprechenden Rohrdurchmesser und Armaturen vorgefertigte Formteile, die eine Durchführung in Eigenleistung gut ermöglichen.
Dämmung der Kellerdecke
Im Erdgeschoss wird der Fußboden häufig als fußkalt empfunden. Abhilfe schafft eine Dämmung der Kellerdecke von unten. Bei ausreichender Deckenhöhe werden die Dämmplatten mit einer Mindeststärke von 8 cm an die Decke geklebt oder gedübelt. Schwieriger ist es bei offen verlaufenden Leitungen. Diese können evtl. in einem eigenen Kanal integriert werden.
Kerndämmung bei zweischaligem Mauerwerk
Die Kern- oder Einblasdämmung bei zweischaligem Mauerwerk, zum Beispiel bei einer verklinkerten Fassade, zählt zu den kostengünstigen Dämmmaßnahmen. Der Zwischenraum von innerer und äußerer Wand wird mit einem passenden Dämmmaterial, wie Perlite, Mineralfasern oder Polystyrol, vollständig aufgefüllt und damit die Vorschriften der EnEV erreicht. Nach bereits 5-7 Jahren amortisiert sich eine Kerndämmung.
Heizungsanlage optimieren
Machen Sie den Heizungs-Check
Etwa 100 € kostet Sie der Heizungs-Check. Dafür erhalten Sie eine Beurteilung des gesamten Systems Heizung, vom Kessel über die Regelung, die Verteilung und die Wärmeübergabe mit daraus abgeleiteten Energiesparmöglichkeiten. Dies empfiehlt sich insbesondere für bis zu 15 Jahre alte Heizungen und rechnet sich in kurzer Zeit.
Sparpotential beim Lüften
Besser kurz und intensiv: Stoßlüften
Am besten ist es mehrmals am Tag das Fenster weit zu öffnen und kurz Durchzug zu machen. Die empfohlene Lüftungsdauer ist abhängig von der Jahreszeit:
- Dezember, Januar, Februar: 4 – 6 Minuten
- März, November: 8 – 10 Minuten
- April, Oktober:12 – 15 Minuten
- Mai, September:16 – 20 Minuten
- Juni, Juli, August:25 – 30 Minuten
Während der Heizperiode dabei den Heizkörper abdrehen oder Heizungsthermostate mit integrierter oder funkgesteuerter Erkennung von geöffneten Fenstern einbauen.