Heizen mit Holz

In Deutschland wird das Heizen mit Holz zunehmend beliebter. Überwiegend werden dazu Einzelfeuerstellen, wie beispielsweise Kaminöfen und Kachelöfen, zum Beheizen einzelner Räume genutzt. Sie dienen als Zusatzheizung oder werden in der Übergangszeit als einzige Wärmequelle genutzt. Die Wärme wird dabei als besonders behaglich und gemütlich empfunden. Beheizt werden sie per Hand mit Scheitholz.

Inzwischen hat sich auf dem Markt sehr viel getan und es gibt hochmoderne Holzheizungen und Öfen, die mit zusätzlicher Nutzung von Solarthermie und der Einbindung eines Pufferspeichers ganzjährig den Bedarf an Raumwärme und Warmwasser decken können. Dies gilt sowohl für Niedrigenergiehäuser, als auch für große Gebäude. Dabei wird Scheitholz, Hackschnitzel oder gepresste Pellets genutzt.

Im Rahmen des Marktanreizprogramms der Opens external link in new windowBAFA  werden Holzheizungen und wasserführende Öfen gefördert.

DieOpens external link in new window KfW fördert die Umstellung der Heizungsanlage beim Einsatz erneuerbarer Energien.

Der Brennstoff Holz

Der durchschnittliche Heizwert von einem Kilogramm Holz liegt bei 4 kWh und entspricht damit dem von 0,5 Litern Heizöl. Der Heizwert von Pellets liegt bei 4,9 kWh pro Kilogramm. Entscheidend ist der Wassergehalt und die Holzart. Während frisch geschlagenes Holz etwa einen Wasserhalt von 40 bis 50 % aufweist, sollte Brennholz nur einen Wasserhalt von ca. 20 % besitzen. Dieser Wert wird nach 1,5 bis 2,5 Jahren luftiger und trockener Lagerung erreicht. Weitere Informationen zum Energiegehalt von Holz sind Opens external link in new windowhier gut aufbereitet.

Scheitholz wird überwiegend in Kachelöfen, Kaminöfen und offenen Kaminen genutzt. Die Nutzung eines modernen Scheitholzvergaserkessels macht den Einsatz als Zentralheizung möglich. In waldreichen Regionen ist es oft einfach und günstig an das Holz kommen. Allerdings bleibt viel Handarbeit fürs Holzspalten, Lagern und die Befüllung des Brennraums. Zusätzlich muss noch ausreichend Lagerplatz für das Brennholz vorhanden sein.

Umfassende Informationen und eine Marktübersicht zu Scheitholzvergaserkesseln hat die Opens external link in new windowFachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)zusammengestellt.

Das Holz zur Herstellung von Holzhackschnitzeln kommt aus Waldrest- und Schwachholz, unbehandeltem Gebrauchtholz, aus Kurzumtriebsplantagen und aus der Landschaftspflege. Sie werden überwiegend in zwei Größen (G30, mit max. 3 cm Querschnitt und G50 mit max. 5 cm) und mit einem Wassergehalt von höchstens 35 % (W35) angeboten. Der Heizwert kann allerdings stark variieren. Die Hackschnitzelheizungen werden automatisiert betrieben. Über ein Austragungs- und Fördersystem gelangen die Hackschnitzel zur Feuerstelle. Gesteuert wird alles komplett über die Regelung der Heizungsanlage.

Holzhackschnitzel sind der günstigste Holzbrennstoff. Um hier aber zu punkten, kommen kleine Heizungen mit einem geringen Brennstoffbedarf nicht so sehr in Frage. Ein Einsatz bietet sich bei größeren Wohn- oder Mehrfamilienhäusern, kommunalen und gewerblichen Gebäuden an, bis hin zu Biomasseheizkraftwerken.

Auch hier gibt es eine Marktübersicht der Opens external link in new windowFNR.

Pellets sind etwa 4 cm lange Presslinge, die aus Sägespänen nach genormten Qualitätsanforderungen hergestellt werden. Mit ihnen ist ein sauberer Einsatz fast überall möglich, können aber besonders gut alte Ölheizungen ersetzen, da dort bereits ein Lagerraum vorhanden ist. Sie lassen sich problemlos über eine Förderschnecke oder Ansaugung zum Pelletkessel vollautomatisch transportieren oder beim Pelletofen per Hand nachschütten. Sie werden lose oder als Sackware angeboten. Pelletheizungen kommen auch in städtischen Gebieten immer häufiger zum Einsatz.

Opens external link in new windowHier können Sie sich ausführlich über die Preise von Holzbrennstoffen informieren.

Das Problem Feinstaub

Bei der Verbrennung von Holz entsteht Feinstaub, der als gesundheitsgefährdend gilt. Teilweise wird sich bereits heftig beklagt über die starke Zunahme an Feinstaub und auftretenden Geruchsbelästigungen. Als Hauptursache gelten veraltete Heizöfen, oft in Verbindung mit falschem Heizverhalten.

Die Überwachung der Luftqualität wird im Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSch) mit verschiedenen Durchführungsverordnungen geregelt. Bisher waren die Einzelraumfeuerungen von der 1. BImSchV ausgenommen. Der Gesetzgeber hat darauf reagiert und den Betreibern von Einzelfeuerstätten eine Frist gesetzt. Bis Ende 2013 sind sie verpflichtet einen Nachweis über die Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte für Feinstaub und Kohlenmonoxid vorzuweisen. Es gilt dabei die Prüfstandmessbescheinigung des Herstellers oder eine Messung des Schornsteinfegers. Ob nachgerüstet oder die Feuerstätte sogar stillgelegt werden muss, ist abhängig vom Baujahr und zeitlich gestaffelt (2014, 2017, 2020, 2024). Pflicht ist auf alle Fälle ein Beratungsgespräch für die Betreiber bestehender Anlagen bis 31.12.2014.

Zur Nachrüstung eignen sich elektrostatische Partikelabscheider oder Gewebefilter.

Möchten Sie Ihr Haus um eine Feuerstätte bereichern, sollten Sie auf die Einhaltung der geforderten Grenzwerte achten, besser noch die der 2. BImSchV, die ab 2015 gültig wird.

Laut Vorschrift darf nur lufttrockenes Holz mit einer Restfeuchte von 20 % verbrannt werden oder Brennstoffe, die vom Anlagenhersteller als geeignet gelten. Nicht zugelassen ist behandeltes Holz (lackiert, beschichtet, verleimt), Spanplatten, Abfälle (Zeitungspapier etc.). Um eine optimale Verbrennung mit möglichst geringen Emissionen zu erreichen, sollte sichergestellt sein, dass kein Schwelbrand entsteht. Dazu muss auf eine ausreichende Luftzufuhr geachtet werden. Förderlich ist ebenso das Anheizen mit Holzspänen aus naturbelassenem Holz (verharztes Kiefernholz). Das Scheitholz sollte nicht zu dick sein und der Brennraum nicht überfüllt werden.