Dämmung Keller
Perimeterdämmung und Dämmung der Kellerdecke
Das Thema Dämmung und Wärmeschutz hat beim Bau vieler Altbauten aus den 1970er Jahren und früher nur wenig Berücksichtigung gefunden. Heute weiß man, dass ein gut gedämmter Keller eine Energieeinsparung von bis zu 15 Prozent bedeutet und einen großen Einfluss auf die Behaglichkeit des Wohnklimas hat. Denn ein nicht oder nur schlecht gedämmter Keller führt im Herbst und Winter rasch zu unangenehmer Fußkälte im Erdgeschoss. Dieses Problem kann häufig jedoch mit einfachen Mittel behoben werden, indem die untere Kellerdecke nachträglich gedämmt wird. Diese Methode eignet sich jedoch nur für unbeheizte Keller, die nicht als Wohnraum genutzt werden sollen. Ist die Nutzung des Kellers in Altbauten zu Wohnzwecken vorgesehen, ist entweder eine Innendämmung des Fußbodens und der Kellerwände oder eine Perimeterdämmung notwendig, die zwar effektiver jedoch auch mit höherem Kosten- und Arbeitsaufwand verbunden ist. Bei Neubauten wird die Perimeterdämmung mit den ohnehin vorgesehenen Dämmmaßnahmen realisiert.
Dämmung der unteren Kellerdecke bei unbeheiztem Keller
Wird der Keller nicht zu Wohnzwecken genutzt und somit nicht beheizt, ist die Dämmung der Kellerdecke die einfachste, effektivste und preiswerteste Maßnahme. Die dafür notwendigen Arbeiten können meist in Eigenleistung durchgeführt werden. Eine Voraussetzung für die Dämmung der unteren Kellerdecke ist ein trockener Keller. Sollten die Räume feucht sein, müssen sie zunächst trockengelegt werden.
Meist werden Dämmplatten aus Mineralwolle, Steinwolle, Polyurethan- oder Polystyrol-Hartschaum für die Dämmung der unteren Kellerdecke verwendet. Dieses Verfahren ist die einfachste Art der Ausführung. Bei unebenen oder gewölbten Kellerdecken ist die Montage der Dämmung etwas schwieriger. Für diesen Fall sind jedoch bereits vorgeformte flexible Spezialdämmplatten im Handel erhältlich. Bei Kellerdecken mit offen verlaufenden Rohren und Leitungen ist eine Unterkonstruktion notwendig. Dabei wird der gesamte Hohlraum beispielsweise mittels Sprühverfahren („Spray On“-Verfahren) mit Zelluloseflocken befüllt.
Vor der Montage der Dämmung sollten die untere Kellerdecke, alle Anschlüsse sowie die Rohre und Leitungen von Schmutz befreit werden. Unebenheiten und Löcher müssen sorgfältig verspachtelt werden, um Wärmebrücken zu vermeiden. Dann werden die Dämmstoffplatten an die Kellerdecke in versetzen Reihen geklebt und/oder gedübelt. Dabei sollten keine Fugen oder Ritzen entstehen, denn an diesen Stellen können ebenfalls Wärmebrücken entstehen. Anschließend kann die untere Kellerdecke gegebenenfalls verputzt und gestrichen werden.
Bei einer Dämmung der Kellerdecke sollte stets auch der Kelleraufgang zum beheizten Wohnraum gedämmt werden. Anderenfalls kann in diesem Bereich Wärme entweichen. Problematisch kann dieses Dämmverfahren jedoch bei niedrigen Kellerdecken sein. In diesem Fall sollte auf ein Dämmmaterial mit höherer Dämmwirkung zurückgegriffen werden.
Die Energieeinsparverordnung 2009 (EnEV 2009) gibt einen maximalen U-Wert von 0,3 W/(m²K) für nachträglich gedämmte Kellerdecken von Wohngebäuden als Referenzwert vor. Ein U-Wert zwischen 0,24 und 0,2 W/(m²K) wird jedoch meist empfohlen. Dieser ist mit einem Material von etwa 10 Zentimetern Dämmstärke bei WLG 035 erreichbar.
Die Kosten für eine Dämmung der unteren Kellerdecke belaufen sich abhängig vom Material und der Dämmstärke auf 15 bis 50 Euro pro Quadratmeter.
Perimeterdämmung
Als Perimeterdämmung wird die Außendämmung von Gebäudenbauteilen bezeichnet, die das Erdreich berühren. Da dieser Bereich hohen Belastungen durch Druck und Spannungen durch das angrenzende Erdreich sowie Frost und Tau, aber auch durch Feuchtigkeit ausgesetzt ist, sind die Anforderungen an das Dämmmaterial hoch. Es eignen sich nur schwer verrottbare Materialien wie Extrudierter Polystyrolschaum (XPS), Schaumglas, Expandierter Polystyrol-Hartschaum (EPS) sowie Dämmplatten mit Drainagefunktion bei Staunässe. Durch die Perimeterdämmung werden die Wände und der Boden des Kellers gegen das Erdreich abgedichtet, so dass dieser einerseits von außen vor Feuchtigkeit geschützt, andererseits der Austritt von Wärme aus dem Inneren der Räume (Wärmeschutz) verhindert wird.
Eine Perimeterdämmung kann bei Neubauten problemlos realisiert werden. Bei Altbauten, bei denen der Keller in der Regel nur mit großem Kosten- und Arbeitsaufwand nachträglich aus dem Erdreich freigelegt und gedämmt werden kann, ist die Umsetzung dieses Dämmverfahrens deutlich schwieriger. Eine günstigere Alternative ist die Innendämmung des Kellers, wenn dieser zu Wohnzwecken genutzt werden soll. Gegen die aufsteigende Kälte muss dabei auch der Fußboden von innen (Aufbodendämmung) gedämmt werden. Dadurch verringert sich jedoch zwangsläufig die Raumhöhe, so dass gegebenenfalls die Türblätter gekürzt werden müssen. Zudem ergeben sich die typischen Probleme, die im Zusammenhang mit einer Innendämmung stehen. Dazu gehören unter anderem die Schwierigkeit, eine vollständige Wärmebrückenfreiheit zu erreichen, sowie eine mögliche Feuchtigkeitsproblematik mit Schimmelbildung.
Bei einer Perimeterdämmung werden die Kellerwände im Erdreich, aber auch im Bereich der Luft (bis zum Angrenzen an die Fassadendämmung) gedämmt. Dabei muss berücksichtigt werden, dass das Erdreich nicht so niedrige Temperaturen wie die Luft erreicht und zudem der Einfluss der Luftbewegung fehlt. Neben den Wänden sollte auch die Bodenplatte gedämmt werden, was aber nachträglich kaum durchzuführen ist.
Eine gute Bauwerksabdichtung ist unerlässlich!
Einige Arbeiten wie das Freilegen und Säubern der Mauern können in Eigenleistung erfolgen. Die eigentliche Ausführung der Dämmung sollte jedoch von einem Fachbetrieb durchgeführt werden, da nicht nur größte Sorgfalt sondern auch detaillierte Fachkenntnis erforderlich ist. Bei einer fehlerhaft montierten Perimeterdämmung besteht die Gefahr, dass Wärmebrücken entstehen und Feuchtigkeit eindringt.
Bei der Ausführung einer Perimeterdämmung muss zunächst das Mauerwerk freigelegt und gereinigt werden. Anschließend wird die Abdichtung aufgebracht. Die Dämmplatten werden entweder mit wasserabweisendem Klebstoff verklebt und/oder verdübelt. Dabei muss der Materialübergang von Perimeterdämmung zur Außenwanddämmung abgedichtet werden. Im bewitterten Bereich wird dann ein Oberputz gegen Spritzwasser aufgetragen. Eine spezielle Noppenfolie schützt den Bereich im Erdreich gegen mechanische Beschädigungen durch spitze Steine etc. Gegebenenfalls muss zudem eine Drainage gegen Stauwasser installiert werden. Anschließend wird der Bereich mit dem zwischengelagerten Erdreich wieder verfüllt.
Abhängig vom gewählten Dämmmaterial und der Wand reicht meist eine Dämmschichtdicke von 12 bis 14 Zentimetern aus. Bei Extrudiertem Polystyrolschaum (XPS) erfüllen 12 Zentimeter Dämmschichtdicke die Vorgaben der EnEV 2009. Beim Passivhaus sind 30 Zentimeter erforderlich.
Die Kosten für eine Perimeterdämmung belaufen sich abhängig vom Material und der Dämmstärke auf 60 bis 100 Euro pro Quadratmeter.