Bahn frei für den Bus

Reisebusse, die auf Mittelstrecken Städte miteinander verbinden, sind das mit Abstand umweltfreundlichste motorisierte Verkehrsmittel, das wir heute kennen. Der Verbrauch eines durchschnittlich besetzten Reisebusses beträgt pro Fahrgast gerade einmal die Hälfte des Energieverbrauchs der Bahn.

Diese Tatsache und der sich daraus ergebende Kostenfaktor haben dazu geführt, dass sich Reisebusse in ganz Europa zum Rückgrat des öffentlichen Personentransports entwickelt haben. Eine Ausnahme war bisher Deutschland, denn hier wurden Busse staatlich ausgebremst.
Ein Gesetz (genauer § 13 PBefG), ursprünglich aus dem Jahr 1934, sicherte der Bahn das Monopol auf Verbindungen zwischen den Städten. Lediglich im Kurzstreckenverkehr, auf von der Bahn nicht abgedeckten Verbindungen, im Nachtverkehr und auf den Strecken von und nach Berlin konnten regelmäßige Buslinien innerhalb Deutschlands genehmigt werden.

Diese Bestimmungen wurden zum 1. Januar 2013 zwar nicht aufgehoben, aber zumindest deutlich gelockert. Verboten sind seit dem zum Schutz des ÖPNV nur noch Verbindungen von unter 50 km oder einer Stunde Reisezeit.
Auf allen anderen Strecken hat sich in kurzer Zeit ein breites Angebot an Busverbindungen entwickelt und dieser Trend wird in den kommenden Jahren sicherlich anhalten.

Was die Reisezeit angeht, liegt die Bahn vor dem Bus. In Bezug auf die Umweltfreundlichkeit und den Fahrpreis macht jedoch der Bus ganz klar das Rennen. Die Verbindung Hannover – Dortmund beispielsweise kostet mit der Bahn zwischen 44 und 49 €, je nachdem, ob man IC oder ICE fährt. Ein Busticket für die gleiche Strecke ist schon für die Hälfte dieses Preises erhältlich, man bekommt also quasi Hin- und Rückfahrt zum Preis einer einfachen Fahrt mit der Bahn.

Wer also nicht unbedingt die schnellste Verbindung braucht, der kann mit dem Fernbus das eigene Portemonnaie und die Umwelt gleichzeitig schonen.