Energielabel für Autos
Seit dem ersten Dezember 2011 müssen alle zum Verkauf oder Leasing angebotenen Neuwagen mit einem Energieeffizienzlabel (CO²-Label) versehen sein. Ob sich diese Kennzeichung ebenso deutlich auf den Markt auswirkt wie im Bereich der Haushaltsgeräte, werden die folgenden Jahre zeigen. Im ersten Jahr nach der Einführung des Labels wurden vom Kraftsfahrt-Bundesamt die folgenden Marktanteile bei neu zugelassenen Pkw ermittelt.
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Vorsicht bei der Einschätzung!
Die Umsetzung der an sich guten Idee eines Effizienzlabels für Pkw wird jedoch von Umweltverbänden und Automobilclubs in seltener Einigkeit scharf kritisiert, da auf Drängen der Automobilindustrie das Gewicht eines Fahrzeugs in die Berechnung der Effizienzklasse mit einbezogen wird. Dies führt dazu, dass eine schwere Oberklasselimousine mit hohem Verbrauch oft eine besser Bewertung erhält als ein spritsparender Kleinwagen!
So erhält ein Mercedes ML 250 BlueTEC mit einem Verbrauch von 6,0 l Diesel auf 100 km und einem CO2-Ausstoß von 158 g/km durch sein hohes Gewicht die Effizienzklasse A. Ein Ford Fiesta 1,5 mit einem Verbrauch von nur 3,7 Litern und Emissionen von 98 g/km fällt hingegen in die Klasse B, in der auch schwere Geländewagen und Nutzfahrzeuge mit einem Verbrauch von über 8 Litern und einem CO2-Ausstoß von über 200 g/km gelistet werden.
Für Autokäufer stellt die Einteilung in Effizienzklassen auf dem Label so eher eine Irreführung als eine Hilfe zur Kaufentscheidung dar. Wer auf seine Spritkosten und die Umwelt achten möchte, der sollte sich lieber an den Angaben zu Verbrauch und CO2-Ausstoß orientieren, die auf dem Label auch direkt angegeben werden. Die Effizienzklassen können wirklich nur innerhalb einer Fahrzeug- oder genauer Gewichtsklasse einen ersten Hinweis geben.
Doch auch die Angaben zu Verbrauch und CO2-Ausstoß sind mit Vorsicht zu genießen, da es sich hierbei um Herstellerangaben und nicht um unabhängig ermittelte Werte handelt. Wie weit die Hersteller bei ihren Angaben vom wirklichen Verbrauch abweichen, wie und warum das geschieht und wie Sie an ungeschönte Zahlen kommen, finden Sie unter 
Energie- und Ressourcenbedarf.
So errechnet sich die Energieeffizienzklassen
Zunächst wird der sogenannte fahrzeugspezifische CO2-Referenzwert (R) mit der Fahrzeugmasse (M) ermittelt, die Formel lautet:
R = 36,59079 + 0,08987 × M
Mit Hilfe von R und dem CO2-Austoß des Fahrzeugs (CO2Pkw) wird dann die prozentuelle Abweichung des absoluten Fahrzeug-CO2-Wertes vom Referenzwert (CO2Diff.) berechnet:
CO2Diff. = (CO2Pkw – R) × 100 / R
Das Ergebnis ist ein negativer oder positiver Prozentwert, der anhand der folgenden Tabelle zur Einstufung des Fahrzeugs in eine Energieeffizienzklasse benutzt wird:
| CO2-Effizienzklasse | Klassenbreite (Abweichung vom Referenzwert) |
| A+ | ≤ -37 % |
| A | -36,99 % bis -28 % |
| B | -27,99 % bis -19 % |
| C | -18,99 % bis -10 % |
| D | -9,99 % bis -1 % |
| E | -0,99 % bis +8 % |
| F | +8,01 % bis +17 % |
| G | > +17,01 % |
Bildlich umgesetzt führen die Berechnungen und die Bedingungen der Tabelle zu folgender Grafik, an der man die Klasse eines Fahrzeugs direkt ablesen kann:
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